Mit Provokation zum Messeerfolg? – MesseTipps (7)

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Es gibt im Alltag und speziell auf Messen Firmen und Menschen, die ständig provozieren. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Unternehmen bzw. Leute, die müssen erst einmal provoziert werden, um aus sich herauszukommen.
Da dieses Thema sehr komplex ist, konzentrieren wir uns auf die vermeintliche Provokation auf Messen.

Wer hat nun mehr Erfolg?
Ist das gesunde Mittelmaß der Königsweg?

Provokation ist erst einmal nichts Verwerfliches! Der Begriff stammt vom lateinischen „provocare“, was so viel wie „herausfordern“ oder „hervorrufen“ bedeutet. Der (unbewusste) Sinn einer Provokation ist es dementsprechend immer, eine bestimmte Reaktion beim Gegenüber hervorzurufen.

Auf Messen werden provokative Verhaltensweisen eingesetzt, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Dabei ist es überaus wichtig, dass man sich im gesetzlichen Rahmen bewegt, die Vorschriften des Veranstalters beachtet und letztlich auch moralische Aspekte nicht außer Acht lässt.

Gesund provozieren

Neugierde wecken ist gut, aber Menschen z. B. mit Laserpointer zu blenden oder öffentlich bloß zu stellen, ist verwerflich und strafbar. So handelt man sich mit eigentlich gut gemeinter Werbung schnell Ärger sowie Geldstrafen ein.

Wer im Geschäftsleben sowie im Privaten vorankommen will, dem rate ich, von solchen Verhaltensweisen dringend Abstand zu nehmen.
Im Gegensatz zur Provokation im Privatleben, möchten Sie auf Messen ja niemanden verärgern, sondern eine Atmosphäre zum erfolgreichen Vertragsabschluss schaffen.

Provokation ist schnelllebig

Leider gibt es keinen Leitfaden, den ich Ihnen zur Hand geben kann. Letztlich ist Provokation eine schnelllebige Spirale, die sich immer weiter dreht, schließlich wollen ja auch Ihre Mitbewerber auffallen. Da ist es nur legitim Ihre Aufmerksamkeit zu übertrumpfen. Auf manchen Messen bilden sich lustige Szenen, wo letztlich alle drüber lachen können. Dann haben Sie den richtigen Weg eingeschlagen!

Versetzen Sie sich in die Lage des Gegenüber: wollen Sie so behandelt werden oder wollen Sie angesprochen werden? Wenn Sie innerlich ’nein‘ sagen, dann verwerfen Sie Ihr Vorhaben.

Gute Ideengeber sind übrigens Ihre Verwandtschaft und ausgewählte Kunden. Da Arbeitskolleginnen und -kollegen naturgemäß dazu keine neutrale Meinung haben können, sind diese eher eine schlechte Entscheidungshilfe.

Jeder Mensch hat anderes Empfinden

Mit ungewohnten Maßnahmen und (Werbe-)Aussagen zu provozieren, ist eine gängige Methode, auf sich aufmerksam zu machen. Nahezu die gesamte Werbeindustrie setzt auf die Reizung der Sinne. Häufig ist es ein schmaler Grat zwischen positiver und nachhaltiger Aufmerksamkeit erzeugen oder den ungewollten Ärger der Öffentlichkeit auf sich zu ziehen.

Jeder Mensch hat einen anderen Geschmack und ist in seiner Wahrnehmung verschieden. Daher kommt es auch vor, dass gut gemeinte Werbung im Chaos endet, weil die Mehrheit z. B. Ihre Werbung anders sieht.

Das richtige Maß der Provokation zu finden, ist eine Gratwanderung zwischen auffallen und Messebesucher nerven: Auf der einen Seite wird Provokation als Mittel eingesetzt, um auf sich aufmerksam zu machen oder Leistungen aus Mitarbeitern herauszukitzeln. Auf der anderen Seite ist sie an vielen Stellen schlichtweg unangebracht.

Wie bewegt man sich souverän zwischen diesen Fronten?

Die Provokation ist also auch eine Chance in der multimedial übersättigten Welt überhaupt wahrgenommen zu werden. Schliesslich herrscht auf Messen, wie an sonst kaum einem anderen Ort, ein sogenannter „Overflow“.

Gekonnte Provokation, oft mit einem Hauch von Humor oder in Anspielung auf aktuelle gesellschaftliche Ereigenisse, ist deshalb ein gern benutztes Mittel. Und meines Erachtens nach ist Provokation dann legitim – aber nur, solange der Anstand gewahrt bleibt.

Nur wenn wir in der Lage sind, auf menschlich gesunde und moralisch vertretbare Weise auf uns aufmerksam zu machen, können wir mit Messeerfolgen rechnen. Doch wie ist dies zu schaffen? Meine Antwort auf diese Frage ist eindeutig: Provozieren Sie ruhig mit ungewohnten Sichtweisen oder benutzen Sie einen provokativen Ansatz, um Ihre Meinung zu vertreten – doch vergessen Sie dabei nie die Grundregeln des Anstandes und der Höflichkeit.

Wie gehen Sie mit Provokationen um? Setzen Sie selber provokative Methoden ein, um Ihre Ziele zu erreichen?

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!

Ihr
Christian Junius